Traumzeitwanderung

Ein Walkabout bezeichnet das Umherziehen eines Aborigines auf seinen traditionellen Songlines, seinem Traumpfad. Es ist ein Einführungsritual...

... für dreizehnjährige Aborigines, die erstmals den Weg ihres eigenen Traumpfades gehen, also eine Art Initiation. Nach dem Roman Traumpfad, geht es den Aborigines bei einem Walkabout grundsätzlich darum, die Übereinstimmung ihres Liedes mit dem erwanderten Pfad selbst zu erleben. Ziel ist die Erfahrung der Übereinstimmung der Wirklichkeit der Natur mit dem Abbild, welches das Lied erzählt.


Für die Aborigines, die als Nomaden oder Halbnomaden leben, ist dieses Umherziehen entlang der ihnen bekannten Songlines ihre normale Lebensweise.

Für Aborigines, die bereits sesshaft waren, ist der Walkabout eine Tätigkeit, in der sie ihre Identität bewahren können, indem das Ritual, das die Ahnen immer gelebt haben, wieder aufnehmen und weitergeben wird.


Veränderungen in der Natur bedeuten für traditionelle Aborigines einen Heimatverlust, insofern der gesamte Traumpfad für sie „Heimat“ ist. Die Heimatverbundenheit ist besonders intensiv bei den heiligen Stätten eines Traumpfades und geht über das hinaus, was in der westlichen Welt mit Heimatgefühlen verbunden wird.

Das wollten wir den Aborigines gleich tun...

Unser Traumpfad ... 

Mehrere Aufgaben wurden nach einer kurzen Einführung über die Aborigines, ihren Walkabout und ihr Traumlied unseren tapferen jungen Ureinwohnern vorgestellt:

Zuerst mussten sie ein Kreuzworträtsel über das Leben der Aborigines lösen und das Lösungswort finden.
Danach wurde die Traumzeit bildlich dargestellt, die universelle  raum- und zeitlose Welt im klassischen Punktdesign.
Dann starteten wir den Walkabout. 
Dabei musste jeder für sich, sein Traumlied komponieren und hatte das die ganze "Reise" Zeit! Und schon radelten wir alle darauf los, hinein in den Neustädter Billabong...

Rund um den Billabong wurden mittels Lautsprecherverstärker Urwaldgeräsche vorgestellt, die von den Initianten erraten werden mussten. All diese Geräusche, auch die der Bäche, der Bäume, des Windes, all das sollte auch wieder in den Liedern vorkommen...
Aus dem versteckten Lautsprecher hallten die Stimmen von Känguruh, Vögel, … über den Teich zur Lichtung, wo unsere jungen HeldInnen lauschten.

Und zum Abschluss musste das Lied im traditionellen Aborigines Outfit der Jury im Garten vorgesungen werden. Wir waren überrascht, welche Ideen und Wahrnehmungen unsere Jungen und vor allem mit welchen Methoden sie das umgesetzt haben...

Als Belohnung wurde am Lagerfeuer gegrillt und für die Erwachsenen gab es australischen Wein und, wie könnte es anders sein, australische Bierverkostung (z.B. mit Foster) für die Herren. Die hatten die Bierspezialitäten rechtzeitig aus einem australischen Pub in Wien, 1010 besorgt ...