Die Urlaubsplanung: Bootsverleih - Wiener Neustädter Kanal

Mit dem Hausboot schippern – aber wo? Ein Preis-Leistungs-Vergleich ließ uns rasch auf die Mecklenburger Seenplatte kommen. Und auch das Boot, eher...


...ein Schlachtschiff von der Größe her, schließlich wollten wir neun uns nicht gegenseitig auf die Zehen steigen, ward bei Nautal im Modell 1500 schnell gefunden. 


Damit stand das Wasser der Müritz fest und der Abfahrtshafen Rechlin auch. Jetzt begannen die richtigen Vorbereitungen mit unserem 15 Meter langen und 4,15 Meter breiten Flusskreuzer – führerscheinfrei...

…und dann ging´s los.

Die Urlaubsplanung begann mit einem Paddelmanöver am Wiener Neustädter Kanal

Somit war der Start bei Andi Camus, Bootsverleih am Wiener Neustädter Kanal!  Okay – fest standen die Müritz und das Boot sowie die Buchungswoche. Jetzt folgte die Route und da entschieden wir uns rasch für den Norden, obwohl die Vermieter uns immer wieder in den Süden locken wollten, da sei es heimeliger, ruhiger, romantischer und für uns übersetzt: fader! Aber vor allem die Schleusen und Brücken mit den für uns ungünstigeren Betriebszeiten trieben uns Richtung Sterin. So weit, so gut. Mit dem Zug sollte es dann nach Rechlin zum Treffpunkt gehen. Das verhinderte irgendwo in Vorpommern ein Triebschaden beim ICE. Also schnell in ein Taxi und schon trafen wir uns beim Hafen und enterten unser Boot. 


Patrick ließ die Einschulung mit dem ständigen Hinweis, nur nicht in den Norden zu fahren, über sich ergehen und nach einer Proberunde hieß es „Leinen los" und ab über den großen See an das Westufer und Richtung Norden nach Sietow. Dass man im Gebiet des ehemaligen Ostens nach 19:00 Uhr nur mit extremen Überredungskünsten für vier Erwachsene und fünf Kinder zu essen bekommt (sechs Lokale sind dort bei der Anlegestelle!), mussten wir erst noch lernen ... gleich nach Sonnenaufgang fuhren wir nach Waren, dem Knoten und Mittelpunkt der Region. Danach ging es am Kölpinsee und Fleesensee über Malchow an unser nächstes Ziel: Plau am See. Normalerweise wäre das die Halbstrecke eines Wochentörns gewesen, aber wir wollten mehr.


Daher führte uns die Reise über Lübz und Parchim, von dort über Banzkow und den Schweriner See zu unserem Ziel: Schwerin, die Hauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern. Nach den unglaublichen Weiten der flachen, verträumten Umgebung, nur selten begegneten wir anderen Hausbooten, schon eher Kanuwanderer, die durch das unberührte Wasser glitten, war das Schloss und die herrliche Altstadt mit ihren Fußgängerzonen – noch viel wichtiger, mit den tollen urigen Kneipen, eine echte Wohltat.
Die Rückreise war geprägt von unserem Vorhaben, Fische zu räuchern, und der nautischen Herausforderung, mit dem riesigen Hausboot durch die Schlechtwetterfront pünktlich in Rechlin zu sein. 


Mit einem Manöver wurden dabei noch der Tisch und die Sessel aus der Müritz gefischt und mit vor Stolz gestählter Brust wurde nach einem tollen Abenteuer der Heimathafen angelaufen. Abends in der Hafenkneipe klärte uns ein ansässiger Hausbootveteran, der uns für Neuankömmlinge hielt, die sich erst in ihrer Hausbootreise stürzen würden: „Also in den Norden, da könnt ihr bis Malchow kommen, wenn´s gut läuft, höchstens bis Plau. Aber wenn ihr nach Sterin wollt, müsst ihr schon 2 bis 3 Wochen schippern!"
 Wir stießen mit ihm an, bedankten uns für die Ratschläge und gingen mit einem Max-und-Moritz-Grinsen zurück zur letzten Nacht am Boot.