Seit jeher pflegen Schweizer ihre Bräuche, stark geprägt durch ihre Landschaftsform und bescheren dem Land auf diese Weise eine enorme Reichhaltigkeit...
... an kulturellen Anlässen und lebendigen Traditionen.
Zwei Traditionen kurz näher beschrieben, da sie in „unser“ Schweiz-Monat gefallen sind.
Sechseläuten (sächsi lüüte) - Frühlingsfest
Ein Fest mit drei Wurzeln: Das heutige Sechseläuten geht auf drei unterschiedliche Wurzeln zurück: Zum Ersten auf die Zürcher Zünfte, die als politische, militärische, soziale und gewerbliche Institutionen über 450 Jahre die Geschicke der Stadt gelenkt und bestimmt haben. Sie bilden die Trägerschaft des Zürcher Frühlingsfestes. Die einstige Gewerbeordnung der Zünfte bestimmte die Arbeitszeiten der Handwerker. Damit hängt die zweite Wurzel des Sechseläutens zusammen: Im Sommer wurde mit dem „Sechs-Uhr-Läuten“ das Ende der Arbeitszeit angezeigt, während im Winter aufgrund der Lichtverhältnisse nur bis fünf Uhr gearbeitet werden konnte. Schließlich stellt ein heidnischer Brauch – das Verbrennen des Winters als Sinnbild für den Beginn der wärmeren Jahreszeiten – die dritte Wurzel dar. (Quelle: https://www.sechselaeuten.ch/)
Basler Fastnacht - Faschingstreiben
Die Basler Fasnacht, die „drey scheenschte Dääg“, ist die größte Fasnacht der Schweiz. Sie beginnt am Montag nach Aschermittwoch um 4 Uhr morgens mit dem „Morgestraich“, dauert exakt 72 Stunden und endet am Donnerstagmorgen wiederum um 4 Uhr mit dem „Ändstraich“. In dieser Zeit wird die Basler Innenstadt von den Fasnächtlern beherrscht, die mit ihren Cliquen durch die Straßen, Kneipen und Geschäfte ziehen.
Jeder der aktiven Fasnächtler, im Gegensatz zum Zuschauer, trägt ein Kostüm mit einer „Larve“. Darunter werden das Gesicht und der gesamte Körper verdecktj, somit der Träger des Kostüms nicht zu erkennen ist. Es gehört zum guten Ton, dass ein Fasnächtler sich nicht in der Öffentlichkeit erkennen lässt. Die Cliquen tragen, außer beim „Morgestraich“ und am Fasnachts-Dienstag, einheitliche Kostüme, die meist dem „Sujet“ der Clique angepasst sind. Es handelt sich dabei um Themen der Zeitgeschichte, an denen in meist satirischer Form Kritik geübt wird. Die Sujets werden beim „Morgestraich“ auf Laternen dargestellt. Beim „Cortège“ sind auch die Kostüme, Larven und oftmals ein Requisit dem Thema angepasst. Am auffälligsten sind die Pfeifer- und Tambouren-Cliquen. Diese spielen bei ihrem Gang durch die Innenstadt Märsche, ihre Piccoloflöten werden vom Rhythmus ihrer Basler Trommeln begleitet.
Neben den pfeifenden Cliquen nehmen Guggenmusik-Gruppen mit Blechblasinstrumenten an der Fasnacht teil. Diese sind allerdings nur bei den „Cortèges“ am Montag und Mittwoch und an den Abenden, insbesondere am Dienstagabend bei den Gugge-Konzerten.