Als „Asado“ wird generell eine gegrillte Speise verstanden, in Argentinien gleicht das Asado jedoch einer ganzen Festmahlzeit. Ganze Fleischstücke oder gar Tiere, teilweise mit Haut, werden beim Asado auf Spießen in Kreuzform und vertikal um ein Feuer platziert.
Außerdem grillen die Gauchos mit Holz statt mit Kohle.
Ergo:
Ein Argentinienmonat ohne Asado geht gar nicht! Ein Lagerfeuer anzünden und davor auf dem Asado-Kreuz brutzeln die herrlichen Steaks – und ganz ehrlich:
Statt dem Mate-Tee geht auch gut gekühltes Bier, vorzugsweise Stiegl, eh klar!
Und wir machten uns gleich folgendermaßen drauf los …
Die bereits mehrmals getestete Bergsteigerhütte der Naturfreunde auf der Hohen Wand war wieder Ort des abenteuerlichen Geschehens und einfach perfekt für unser argentinischen Asado! Zuerst schafft man natürlich die dafür notwendigen Utensilien, wie argentinische Steaks (wenn nicht vorhanden, ist das Fleisch des Agnus Rindes perfekt) T-Bone, Tomahawk, Rib Eye,…
Einfach wie es gefällt, lasse jegliche Beilagen weg. Salz, Pfeffer und das später beschriebene Chimichurri reichen leicht.
Wichtig ist das Bier kalt zu stellen und damit ihr euch voll auf das Asado konzentrieren könnt. Es empfiehlt sich auch argentinischer Rotwein dazu, denn auch die Damen haben irgendwann vom Mate genug…
Wer hat schon ein Asado-Kreuz im Garten bei der Feuerstelle stehen? Na gut – auf Amazon gibt’s die auch, aber he – da fällt uns besseres ein. Das Dreibein, welches üblicherweise für den Gulaschkessel verwendet wird, ist dafür genau richtig! Mit Schraubzwingen (Vorsicht: ohne Holz- oder Plastikgriffe!) den Grillrost befestigen und das Alpen-Asado ist mindestens so geeignet, wie das aus den Anden.
Die Feuerstelle, bei uns die große Feuerschale, muss man absolut windgeschützt aufstellen, um das wertvolle Grillgut zu garen und nicht an einer Stelle zu verbrennen. Hier können Doka-Platten durchaus behilflich sein oder aber ihr schichtet mühsam Steinwände auf…
So dann sammle Holz, kein feuchtes und schon gar kein harziges Holz! Schwärme aus in die Wälder und sammelt und säubert den Wald, er wird’s euch danken!
Zugegeben, ganz so fleißig waren wir nicht, wir haben trockene Buchenscheiter von zu Hause mitgebracht ...
Feuer machen, wenn’s geht ohne Brandbeschleuniger, weil die stinken und bei der ersten guten Glut kann es schon los gehen mit dem Grillen.
Noch ein Tipp: Wenn ihr einen Thermometer habt, erwischt ihr euer Asado gegrilltes Steak, so wie ihr es gerne möchtet:
Bleu: 38 °C
Rare: 48 ° C
Medium Rare oder English: 54 °C
Medium oder Rosa: 58-60 °C
Medium Well oder Halbrosa: 60-64 °C
Well Done oder Durch: 74-76 °C
… verbrannt riecht ihr, da brauchst du nicht messen…
Übrigens wird spätestens jetzt klar, warum die Argentinier das Fleisch nur würzen und nicht ewig in Öl ertränken:
Tropfendes Öl facht die Flammen an und das kannst du beim Asado grillen so gar nicht brauchen.
Eine nette Variante des Asado grillens und auch das haben wir erfolgreich versucht, ist das Grillen direkt auf dem glühenden Holzscheit. Richtig spannend und lecker, nur ist es wichtig:
viel Konzentration und gar keine Marinade – Abenteuer pur, wie wir Gauchos so sagen…